Dr. Schaich •  Dr. Hübner  •  Fr. Bischoff •  Dr. Heger (Oettingen) •  Dr. Neuser (Donauwörth)

 

Verhütungsberatung

Vor einer ungewollten Schwangerschaft gibt es heute sicheren Schutz (Kontrazeption). Viele moderne Methoden helfen, eine Schwangerschaftsunterbrechung (Interruptio), zum Beispiel bei jungen Mädchen oder zu hohem Gesundheitsrisiko, zu vermeiden. Die häufigsten Methoden sind die Pille und die Spirale (IUD). Auf hormoneller Basis hat sich auch die “3-Monats-Spritze” bewährt. Daneben stehen seit einigen Jahren auch der Nuva-Ring, das Verhütungspflaster und das Implanon zur Verfügung. Ist die Kinderplanung abgeschlossen, besteht auch die Möglichkeit der Tubensterilisation (Eileiterdurchtrennung). Die Verordnung der “Pille danach” ist problemlos ohne gynäkologische Untersuchung möglich. 

Die 3-Monats-Spritze

Die Drei-Monats-Spritze, anfangs zu Beginn der Regelblutung und danach einmal im Quartal gespritzt, garantiert eine sichere Verhütung. Die Spritze enthält Gelbkörperhormone, die die Befruchtung verhindern, indem die Gebärmutterschleimhaut verändert und der Gebärmutterhalsschleim verdickt wird. Den Samenzellen wird so der Weg zur Befruchtung verbaut, teilweise kommt es zur Unterdrückung des Eisprunges. Die 3-Monats-Spritze glättet das zyklische Geschehen und verhindert starke Hormonabsenkungen. Das macht diese Form der Empfängnisverhütung besonders geeignet für Patientinnen, die unter zyklischen Migräneanfällen leiden. 

Auch während der Stillzeit ist eine Anwendung möglich. Nicht geeignet ist diese Verhütung für Patientinnen mit Thrombose, Venenleiden und Lebererkrankungen. 

Der Nuva-Ring:

Der Verhütungsring enthält Östrogene und Gestagene, die nach Einlage in die Scheide kontinuierlich in geringer Dosis abgegeben werden. Dadurch wird, wie bei der Anti-Baby-Pille, der Eisprung verhindert und der Gebärmutterhalsschleim verdickt.

Der Ring wird von der Patientin selbst eingeführt und drei Wochen in der Scheide belassen. In den meisten Fällen wird er weder von der Patientin noch vom Sexualpartner bemerkt. Nach der Entfernung des Rings folgt eine ringfreie Woche, in der die Regelblutung eintritt. Nach sieben Tagen wird ein neuer Verhütungsring eingeführt.

Die Verhütungssicherheit des Nuva-Rings entspricht der Pille, der Vorteil liegt in der geringeren Dosis mit weniger Nebenwirkungen, der einfachen Anwendung (1x/Monat), der Wirkungsunabhängigkeit von Magen-Darm-Problemen und der durch die geringe Dosis kaum vorhandenen Gewichtszunahme. 

Das Implanon „Stäbchen“

Implanon, ein fest in den Oberarm eingesetztes Hormondepot bietet einen sicheren Empfängnisschutz über drei Jahre. Das 4 cm lange und 2 mm dicke Kunststoffstäbchen wird beim Frauenarzt mit wenig Aufwand und nahezu schmerzlos (nach örtlicher Betäubung) in die Haut eingesetzt. Von außen nicht sichtbar kann das Stäbchen jederzeit, spätestens nach drei Jahren, über einen kleinen Schnitt wieder entfernt werden.

Das in Implanon enthaltene Gelbkörperhormon (Gestagen) unterdrückt die Östrogenproduktion, verhindert den Eisprung und verdickt den Schleim am Gebärmutterhals. Es bietet einen dreijährigen Verhütungsschutz ohne die der Pille eigene Gefahr von Einnahmefehlern. Es kann zu unregelmäßigen Blutungen, Hautunreinheiten und leichter Gewichtszunahme führen. 

Die Spirale

Intrauterinpessare (IUP) oder auch Spirale genannt, werden in die Gebärmutter eingesetzt. Der zweite oder dritte Tag der Monatsblutung ist besonders gute geeignet, da an diesen Tagen der Gebärmutterhals am weitesten geöffnet ist.

Man unterscheidet die sogenannten Kupferspiralen vom Hormonspiralen (IUS, Mirena).

Während bei der Kupferspirale das Kupfer das Einnisten des befruchteten Eies verhindert, bewirkt das in der Gebärmutter freigesetzte Hormon eine Verdickung des Schleims im Gebärmutterhals. Zusätzlich ist die Gebärmutterschleimhaut nicht für die Einnistung des Eies vorbereitet.

Die Gebärmutterhöhle muss ausreichend groß sein. Spiralen sind vor allem für Frauen geeignet, die eine Langzeit-Verhütung wünschen. Wichtig sind halbjährliche Lagekontrollen mit Ultraschall. Die Spirale muß je nach Präparat alle 3-5 Jahre gewechselt werden.